Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 25

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
25 und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus- zubreiten. Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad. Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen, bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.). Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng- lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch ' aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng- lische als Muttersprache reden. Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner) und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.). Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich. So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran, dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent- wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein- verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord- afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in China der Bergbau so langsame Fortschritte macht. Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien, Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 27

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
I 27 6) Gespinstpflanzen: Baumwolle, Flaclis, Hanf, Jute etc. 7) Farbpflanzen: Indigo, Krapp etc. 8) Nutzhölzer: Mahagoni, Ebenholz, Teakholz, Rosen- holz etc. Inländische: Eiche, Walnuss, Ahorn, Buche etc. 9) Futterpflanzen: Gräser, Klee etc. § 41. Wichtige Produktionsgemete sind für: Getreide: Vereinigte Staaten, Russland, Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn, Australien etc. Zticker: Westindien, Brasilien, Java. — Deutschland, Frankreich etc. Kaffee: Brasilien, Java, Ceylon etc. Wein: Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Österreich- Ungarn, Deutschland etc. Gewürze: Ostindische Inseln, Ceylon, Westindien etc. Tabak: Vereinigte Staaten, Brasilien, West- und Ost- indien, Österreich-Ungarn, Deutschland, Türkei etc. Baumwolle: Vereinigte Staaten, Ostindien, Ägypten, Brasilien etc. Flachs: Russland, Deutschland, Frankreich etc. Hanf: Philippinen, Italien, Russland. Kautschuk: Brasilien, Java, Venezuela etc. § 12. Die Tierwelt, die dem Menschen an Nährstoffen sowie an Rohstoffen für die Industrie einen reichlichen Beitrag liefert, und deren Dienste und Kräfte er ausserdem auch bei der Warenerzeugung und dem Waren- und Personen- transport in Anspruch nimmt, ist in ihrer Verbreitung nicht allein an das Vorkommen gewisser Pflanzen oder anderer Tierarten gebunden, sondern auch von der Ein- wirkung des Menschen abhängig. Wie manche Pflanzen, so sind auch manche Tiere durch den Menschen des Nutzens wegen über grosse Teile der Erde verbreitet worden (Rind, Schwein, Hund, Pferd etc.), und man versucht immer mehr, nützliche Tiere über ihren bisherigen Ver- breitungsbezirk hinaus zu acclimatisieren. So sind die meisten Haustiere Europas aus Asien eingeführt, und auch die Neue Welt, die ursprünglich so arm an Haus- tieren war, ist mit solchen bereichert,

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 38

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
o o oh 1)) Bevölkerung und Staaten. § 60. Zahl und Dichtigkeit. Europa zählt rund 382 Millionen Einwohner. Seine Bevölkerung beträgt somit etwa 7* der gesamten Menschheit. Am dichtesten ist die Be- völkerimg im Westen (Belgien, England), am dünnsten im höchsten Norden und Osten. § 61. Abstammung. Der grösste Teil der europäischen Be- völkerung (etwa Cj/io) gehört der kaukasischen Rasse an, der Rest zählt zur mongolischen Rasse. Die Völker der kaukasischen Rasse scheiden sich in folgende 3 fast gleich starke Hauptstämme: a) Germanen. Zu ihnen gehören die Deutschen, ein Teil der Schweizer, die Dänen, die Engländer, die Holländer und die Skandinavier; b) Romanen. Zu diesen gehören die Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen und Rumänen. c) Slaven. Zu ihnen zählen die Russen, Polen, Tschechen, Serben, Bulgaren etc. Zur kaukasischen Rasse gehören ausserdem die Kelten (in Wales, Schottland, Irland), die Griechen und die Juden. Von den in Europa wohnenden Völkern mongolischer Rasse sind zu nennen : die Magyaren in Ungarn, die Türken oder Osmanen auf der Balkanhalbinsel, die Finnen in Russland u. a. § 62. Religion. 96 °/o aller Europäer sind Christen. Davon gehören die Germanen vorzugsweise der protestantischen, die Romanen der römisch-katholischen und die Slaven der griechisch-katholischen Konfession an. Die Türken sind Mohammedaner. Die Zahl der Juden beträgt etwa 6 Millionen.

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 42

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
42 den Vereinigten Staaten von Nordamerika auch die grüssten Handelsflotten besitzen. Aber auch in den meisten übrigen europäischen Staaten ist der Aussen- handel ein sehr bedeutender. Die wichtigsten Einfuhrprodukte sind Getreide, Kolonial- waren , Fleisch und Fleischextrakt, Droguen und Roh- stoffe für die Industrie, namentlich Baumwolle, Wolle, Seide, Häute, Färb- und Nutzhölzer, Metalle u. s. w. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich Webstoffe und Metallwaren, daneben Industrieartikel aller Art. B, Das Deutsche Reich, a) Natur (les Landes. $ 69. Das Deutsche Reich wird begrenzt im Norden von der Nordsee, von Dänemark und der Ostsee, im Osten von Russland, im Süden von Osterreich - Ungarn und der Schweiz, im Westen von Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Die Landgrenzen, ungefähr :!A der Grenzlinie bildend, sind zum grössten Teile offene, ein Umstand, der den Handelsverkehr erleichtert, aber behufs der Landes- verteidigung auch vielfach die Anlage von Befestigungs- werken notwendig macht. § <0. Von den Grenzmeeren hat die Nordsee durch die offene Verbindung mit dem Atlantischen Ozean einen grossen Einfluss auf. die Entwiekelung der deutschen Seehandels- macht ausgeübt. Die flachen Küsten der Nordsee waren früher durch Dünen geschützt. Die brandenden Meeres- wogen haben aber diese natürlichen Uniwallungen durch- brochen , so dass nur die Trümmer davon in den friesischen Inseln stehen geblieben sind. Die Meeres- fluten sind ins Land gedrungen und haben in die schutzlosen Küsten weite Buchten gegraben, so dass durch künstliche, bis 10 m hohe Deiche dem weiteren Eindringen des Meeres Einhalt gethan werden musste.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 44

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
44 1) Das deutsche Alpenland. 2) Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. 3) Das deutsche Mitte Ige birgs land. 4) Die norddeutsche Tiefebene. i. Das deutsche Alpenland. § 73, Der Anteil des deutschen Reiches an den Alpen ist nur ein sehr geringer, da nur die Allgäuer Alpen, zwischen Bodensee und Lech, die Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn und ein Teil der Salzburger Alpe?i zwischen Inn und Salzach in das Geriet des Königreichs Bayern fallen. Nichtsdestoweniger haben die Alpen für Deutsch- land insofern eine hohe Bedeutung, als einige für den Verkehr wichtige Wasserwege hier ihre nie versiegenden Quellen haben, sowie dadurch, dass ein grosser Teil des deutschen Verkehrs nach dem europäischen Süden die Alpen zu passieren hat. Für diesen Verkehr besonders wichtig sind die Pässe über den Brenner und über den St. Gott- hard mit ihren grossartigen Eisenbahnanlagen. Die deutsche?i Alpen erheben sich nur in einzelnen Spitzen über die Schneegrenze, so in den Bayerischen Alpen in der 3000 m hohen Zugspitze, dem höchsten Berge Deutschlands Zur Erhöhung der landschaftlichen Reize des deutschen Alpen- landes trägt der Reichtum an Alpcnseeen wesentlich bei. Am schönsten ist der Königssec in den Salzburger Alpen, dessen tiefgrünes "Wasserbecken von hohen, steilen Uferwänden ein- geschlossen und von hohen Bergen umlagert ist. Zu letztern gehört der 2700 m hohe Watsinann. Die wichtigsten Erwerbs- quellen bilden in den weidenreichen Allgäuer Alpen die Vieh- zucht, besonders die Rindviehzucht, und der Ackerbau. In den waldreichen Bayerischen Alpen nähren sich die Bewohner von Waldwirtschaft und Holzschnitzerei und in den salzreichen Salzburger Alpen gesellt sich zur Sennivirtschaft und Bild- schnitzerei noch der Bergbau. Im ganzen Alpengebiete ist während der Sommermonate auch der Fremdenverkehr eine Quelle reichen Einkommens. So sind namentlich Reichenhall und Berchtesgaden vielbesuchte Kurorte und zugleich bedeutend durch Salzgewinnung. 2. Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. § 74. Die Schwäbisch-Bayerische oder oberdeutsche Hochebene schliesst sich dem Nordfusse der Alpen an und reicht

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 13

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
13 auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten vorbehalten. Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund- land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament- lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht- lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter- fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und im Roten Meere. Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert jährlich mehrere hundert Millionen. ' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein- zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr- lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark, dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa 10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. / § 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich- krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen- haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen- und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel bildet.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 17

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
17 2) Die Entdeckung von Amerika durch Christoph Kolumbus 1492 und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch Vasco de Gama 1498. 3) Die erste Erdumsegelung durch Magelhaens 1519 bis 1522 und die Fahrten Cooks (1769—1778). 4) Die Anwendung der Dampfkraft auf die Schiffahrt durch den Amerikaner Fulton (1807). 5) Der Beginn des regelmässigen transatlantischen Post- dampferverkehrs (1840). G) Die Eröffnung des Suez-Kanals (1869). (Lesseps). § 25. Die Hauptträger (les Seeverkehrs seit dem Zeitalter der Entdeckungen waren anfänglich die Spanier und Portugiesen, dann die Niederländer (Blütezeit 1600 bis 1650), bis zuletzt England sich zum Beherrscher der Meere emporschwang. Neben England haben in neuerer Zeit sich auch Deutschland und Frankreich und jenseits des Ozeans die Nordamerikanische Union ihren Anteil an der Herrschaft über den Ozean zu erobern und zu sichern gewusst. Der Gesamttonnengehalt der wichtigsten Handelsflotten der Welt bezifferte sich im Herbst 1899 für Dampfer mit über 100 t und für Segler mit über 50 t auf rund 22 Millionen Register - Tons. — Bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer Handelsflotte ist indessen nicht allein die Zahl der Schiffe und deren Reg.-Tonnengehalt, sondern auch das Verhältnis der Dampfer zu den Seglern in Betracht zuziehen. Die Gesamt- tragfähigkeit oder der effektive Tonnengehalt einer Handelsflotte wird berechnet, wenn man den Reg.-Tonnengehalt der Dampfer mit 4 multipliziert und zu diesem Produkte den Tonnengehalt der Segler addiert, denn die Dampfer besitzen durch ihre Schnelligkeit und sonstige Vorteile eine durchschnitt- lich vier mal so grosse Transportfähigkeit, als Segelschiffe des gleichen Tonnengehalts. Nach dieser Berechnung waren im Herbste 1899 am effektiven Tonnengehalt der Welthandels- flotte beteiligt Grossbritannien mit ca. 50%, das Deutsche Reich mit 10°/o, die Union mit 9%, Norwegen mit 7%, Frankreich mit 6%, Italien, Russland und Japan mit je 4%. § 26. Zu den wichtigsten und belebtesten ozeanischen Welt- liandelsstrassen, welche zu ihren Anfangs- und End- 2

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 65

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
65 klein. Auch an Vieh und Fleisch deckt Deutschland seinen Be- darf nicht. Pferde werden fast aus allen Nachbarländern, Rind- 7deh wird aus Dänemark, Österreich-Ungarn, Speck, Schmalz, Rauchfleisch und Fleischextrakt besonders aus Amerika eingeführt. Die Viehausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Schweine und Schafe. — Heringe- werden in grossen Mengen aus England, Norwegen und den Niederlanden importiert. Auch die deutsche Forstwirtschaft vermag nicht alle Be- dürfnisse der Industrie zu befriedigen. Bau- und Nutzholz wird aus Österreich-Ungarn und Skandinavien eingeführt; aus- ländische Hölzer für den Schiffbau und die Möbelindustrie werden aus Mittelamerika, Mexiko, den Antillen, sowie Ostindien und den ostasiatischen Inseln bezogen ; demgegenüber besteht eine geringe Holzausfuhr besonders nach Westen. Sehr bedeutend ist die Ausfuhr an Erzeugnissen «les Berg- baues. Die Einfuhr englischer Steinkohlen und böhmischer Braunkohlen wird durch eine ganz bedeutende Steinkohlenausfuhr nach den westlichen Nachbarländern, sowie nach Russland, der Schweiz und Österreich-Ungarn überwogen. Salz wird besonders nach Belgien und den Niederlanden, nach Dänemark und der Schweiz ausgeführt. Die Einfuhr an Erzen (Eisenerzen aus Frankreich, der Balkanhalbinsel etc.) übertrifft die Ausfuhr an Wert, wenn sie auch an Gewicht hinter ihr zurückbleibt, da Deutschland viele wertvolle Metalle (Silber, Gold, Zink etc.) vom Auslande beziehen muss. $ 93. Kolonialwaren, Südfrüchte, Wein und feine Spirituosen, sowie Petroleum bezieht Deutschland fast nur vom Auslande : Kaffc aus Brasilien, Java, Ceylon etc., Gewürze von den Ost- indischen Inseln, Ceylon, Westindien, Tabak aus den Vereinigten Staaten, Brasilien, West- und Ostindien, der Türkei etc. — Süd- früchte (Citronen, Orangen, Weintrauben), frisch und getrocknet, werden besonders aus den Mittelmeerländern bezogen. Weine kommen aus Frankreich, Italien, Ungarn, Spanien, Portugal und einigen Gegenden fremder Erdteile (z. B. Kap.-Weine). Aus- geführt wird wenig Wein, aber viel Bier, vor allem aus Bayern. Die Rohstoffe der Weheindustrie liefert zum grössten Teile das Ausland. Schafwolle wird aus Australien, Lama- und Alpakawolle aus Südamerika, Flachs aus Russland, Baumwolle aus den Vereinigten Staaten und Ostindien, Baumwolle7i- und Leine7igarne aus England, Roh- und Florettseide aus der Schweiz und Italien eingeführt. Absatzgebiete für die Erzeugnisse dieser Industrie sind die Nachbarstaaten Deutschlands, die deutschen Kolonien und andere überseeische Gebiete. 5

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 96

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
96 § 130. 2) Freie Stadt Bremen. Bremen an der Weser (150 Tsd.). Zweitgrösster Seehandels platz Deutschlands, der jedoch für grössere Seeschiffe nicht zugänglich ist. Seine Rhederei wetteifert mit der Hamburgs und zählte 1898: 473 Seeschiffe (darunter 242 Dampfer) mit über 450000 t. — Sitz des Nord- deutschen Lloyd. — Der Hauptverkehr Bremens richtet sich nach den transatlantischen Ländern, insbesondere nach den Vereinigten Staaten, darum bildet es den Hauptstapelplatz für Tabak, Petroleum, Baumwolle und Reis. Die Zahl der ein- und auslaufenden Schiffe be- trägt ca. 7000. Der Wert der Einfuhr betrug 1897 : 874 Mill. Mark, der Wert der Ausfuhr 852 Mill. Mark. — Bremen ist zugleich der Hauptplatz Deutschlands für die Auswanderung. Seine Industrie erstreckt sich namentlich auf den Bau und die Ausrüstung von Schiffen (Seilerei, Segeltuchfabrikation), sodann auf Tabak- und Cigarrenfabrikation, Enthülsen des Reis, Zuckerraffinerien, Maschinenbau etc. — Bremerhaven an der Weser (20 Tsd.). Vorhafen Bremens, wo alle grösseren Seeschiffe landen. Grossartige Hafen- anlagen und Freihafengebiet. Schiffsbau. Vegesack an der Weser. Schiffswerften. § 131. 3) Freie Stadt Lübeck. Lübeck an der Trave (75 Tsd.). Im Mittelalter zur Zeit der Hansa die Beherrscherin der Ostsee. Heute weniger bedeutend, steht es immer noch in lebhaftem See- verkehr mit allen Ostseeländern und Ostseehäfen, sowohl für eigene Rechnung wie als Speditionsplatz. Sein Hauptverkehr richtet sich nach Dänemark, Schweden und Russland. Hauptgegenstände des Handels sind Hölzer, Kohlen, Getreide, Wein, Eisen, Kolonialwaren etc. Die Stadt hat ihr altertümliches Aussehen ebenso wie Danzig bewahrt (Rathaus, Marienkirche, Holstenthor). — Durch einen Kanal ist Lübeck mit der Elbe verbunden, der bei Lauenburg mündet. — Seitdem die Trave an- gemessen vertieft ist, hat der Vorhafen Travemünde (Seebad) nur geringe Bedeutung. § 132. Das Reiclisland Elsass-Lotliringen. Es umfasst den südlichen Teil der linksrheinischen Ebene, den Ost- abhang des Wasgenwaldes, die nördlichen Ausläufer dieses
   bis 10 von 385 weiter»  »»
385 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 385 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 5
4 43
5 1
6 67
7 2
8 10
9 0
10 1
11 0
12 0
13 31
14 1
15 96
16 2
17 12
18 12
19 11
20 0
21 1
22 30
23 0
24 51
25 6
26 4
27 0
28 0
29 242
30 5
31 1
32 5
33 0
34 9
35 6
36 0
37 5
38 13
39 22
40 24
41 100
42 0
43 0
44 10
45 9
46 0
47 0
48 1
49 82

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 170
1 62
2 8
3 134
4 687
5 103
6 176
7 7
8 7
9 46
10 140
11 249
12 44
13 18
14 1
15 21
16 103
17 150
18 70
19 9
20 4
21 82
22 2
23 3
24 42
25 16
26 4
27 56
28 149
29 4
30 5
31 0
32 14
33 47
34 7
35 10
36 134
37 5
38 19
39 44
40 352
41 44
42 39
43 55
44 56
45 125
46 43
47 81
48 149
49 38
50 199
51 0
52 22
53 1
54 20
55 1
56 2
57 32
58 4
59 12
60 50
61 385
62 132
63 2
64 242
65 10
66 25
67 5
68 29
69 8
70 233
71 40
72 101
73 37
74 12
75 15
76 37
77 109
78 33
79 431
80 73
81 23
82 17
83 8
84 44
85 3
86 1
87 32
88 0
89 18
90 1
91 21
92 348
93 62
94 58
95 119
96 6
97 115
98 18
99 42

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 62
2 0
3 3
4 0
5 4
6 0
7 9
8 0
9 2
10 0
11 66
12 3
13 0
14 9
15 0
16 0
17 0
18 0
19 9
20 9
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 4
32 6
33 2
34 8
35 0
36 8
37 0
38 4
39 8
40 0
41 0
42 0
43 1
44 5
45 5
46 1
47 6
48 0
49 1
50 0
51 1
52 49
53 16
54 10
55 1
56 1
57 1
58 0
59 0
60 2
61 0
62 2
63 0
64 0
65 0
66 7
67 3
68 8
69 0
70 4
71 7
72 0
73 0
74 0
75 2
76 25
77 0
78 255
79 2
80 1
81 8
82 1
83 29
84 0
85 0
86 64
87 15
88 1
89 2
90 8
91 1
92 0
93 3
94 12
95 6
96 3
97 0
98 1
99 1
100 0
101 116
102 1
103 2
104 25
105 2
106 0
107 30
108 1
109 38
110 2
111 0
112 0
113 25
114 15
115 0
116 0
117 0
118 1
119 11
120 0
121 1
122 79
123 0
124 3
125 0
126 26
127 12
128 0
129 20
130 10
131 1
132 0
133 40
134 12
135 2
136 3
137 15
138 5
139 14
140 0
141 1
142 1
143 0
144 1
145 1
146 0
147 1
148 1
149 1
150 0
151 6
152 1
153 20
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 30
160 22
161 0
162 0
163 0
164 0
165 10
166 1
167 0
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 3
174 5
175 3
176 10
177 0
178 19
179 0
180 2
181 0
182 2
183 16
184 34
185 3
186 11
187 1
188 167
189 0
190 0
191 0
192 0
193 26
194 0
195 4
196 0
197 4
198 0
199 0